Der Verbandsgemeinderat beauftragt die Verwaltung, den offenen Brief (s.u.) an die Verkehrsbetriebe und die politischen Entscheidungsträger bei Bund und Land zu senden. Die Verwaltung soll darauf hinwirken, dass ein regelmäßiger Austausch über den Stand der Instandsetzungs- und Elektrifizierungsarbeiten stattfindet.
Offener Brief der Verbandsgemeinde Gerolstein zur Wiederinbetriebnahme der Eifelstrecke Köln-Trier
Die Eifelstrecke zwischen Köln und Trier ist im Gerolsteiner Land eine zentrale Verkehrsachse mit großer Bedeutung für Pendler, Schüler, den Tourismus und die regionale Wirtschaft. Daher ist die schnelle Wiederinbetriebnahme der Eifelstrecke Köln-Trier für die gesamte Region von enormer Bedeutung!
Die Hochwasserkatastrophe hat im Juli 2021 zu massiven Schäden geführt, deren Reparatur mit gänzlicher Wiederherstellung sich erheblich verzögert. Hinzu kommen die anstehenden Arbeiten für die notwendige Elektrifizierung der Strecke, sodass mit einer vollständigen Wiederinbetriebnahme nicht vor 2028 zu rechnen ist. Weitere Sperrungen bis 2030 aufgrund anderer Bauarbeiten auf der Strecke Hürth-Kalscheuren und Köln-Hauptbahnhof verschärfen die Problematik.
Forderungen und Kernpunkte:
- Beschleunigung der Sanierung & bessere Planung:
- Die DB InfraGO AG sowie die zuständigen Stellen bei Bund und Land sollen die Bauarbeiten mit höchster Priorität vorantreiben, zusätzliche Ressourcen bereitstellen und konkrete Zeitpläne vorlegen.
- Bauzeiten sollen optimiert und baufreie Abschnitte ermöglicht werden, um den Zugverkehr zumindest teilweise wiederaufzunehmen/aufrechtzuerhalten.
- Vermeidung von Leistungskürzungen & Mobilitätsverlust:
- Aufgrund des mehrjährigen Schienenersatzverkehrs sind viele Fahrgäste wieder auf das eigene Auto umgestiegen.
- Der gestiegene Individualverkehr führt zu Staus, steigendem CO2-Ausstoß, einer zusätzlichen Belastung der Straßeninfrastruktur und der Menschen in unseren Städten und Gemeinden.
- Gerade ältere Menschen, Menschen mit Beeinträchtigungen und Familien ohne eigenes Auto haben ohne Bahnanbindung weniger Zugang zu sozialen und kulturellen Angeboten in den Ballungsräumen.
- Es sollen gezielte Maßnahmen ergriffen werden, um Fahrgäste zurückzugewinnen und den Betrieb der Strecke langfristig attraktiv zu halten. Ein intakter und leistungsfähiger Schienenverkehr ist eine umweltfreundliche und zukunftssfähige Lösung, die den Bedürfnissen der Menschen und Unternehmen in der Region gerecht wird.
- Zweckmäßige Infrastrukturplanung:
- Die Strecke muss insbesondere durch weitere zweigleisige Streckenabschnitte zukunftssicher ausgebaut werden, um den Takt im Personenverkehr zu verbessern und einen Güterverkehr zu ermöglichen.
- Das „Bündnis zum Ausbau der Eifelstrecke“, bestehend aus über 20 regionalen Unternehmen, setzt sich für die nachhaltige, zukunftsfähige Stärkung und den zweigleisigen Ausbau der Eifelstrecke ein und fordert die Politik zum sofortigen Handeln auf. Auf das Positionspapier des Bündnisses vom Januar 2025 wird verwiesen.
- Die aktuelle Elektrifizierung darf spätere Erweiterungen nicht behindern (z.B. durch ungünstig platzierte Oberleitungsmasten).
- Verlässliche Kommunikation & politische Verantwortung:
- Die bisherige Kommunikation der Deutschen Bahn ist widersprüchlich und intransparent. Sie hat das Vertrauen bei Bürgern, Unternehmen und der Kommunalpolitik erheblich beschädigt.
- Ein regelmäßiger Austausch mit Berichterstattung zum Projektablauf sollte eingeführt werden. In diesen Austausch sollen alle relevanten Akteure eingebunden werden.
- Die Verantwortlichen der Deutschen Bahn und die Politik auf Landes- und Bundesebene müssen ihre Verantwortung und Aufsichtspflichten wahrnehmen, um vermeidbare Verzögerungen zu minimieren und eine zügige Umsetzung der Baumaßnahmen sicherzustellen.
Gesamtfazit:
Die Eifelstrecke ist essenziell für die Region und muss schnellstmöglich – auch auf Teilabschnitten – wieder in Betrieb genommen werden.
Verzögerungen schaden Pendlern, Schüler, dem Tourismus und der Wirtschaft.
Für eine zukunftsorientierte und umweltfreundliche Verkehrspolitik ist das fehlende Angebot verheerend.
Eine zügige Sanierung, ein verlässlicher Fahrplan, die Vermeidung von Kürzungen sowie ein strategischer Ausbau sind entscheidend, um die Attraktivität der Strecke langfristig zu sichern.
Nur so kann sich das Gerolsteiner Land als Wohnort, Wirtschaftsstandort und Erholungsregion weiterhin positiv entwickeln.