Radverkehrskonzept
Konzeption
Radfahren alltagstauglich machen: Das dazu entwickelte Radverkehrskonzept der Verbandsgemeinde Gerolstein ist Handlungsgrundlage, um das Radwegenetz in der Verbandsgemeinde in den nächsten zehn Jahren kontinuierlich zu fördern und auszubauen.
Die Konzeptentwicklung umfasst rund 900 Einzelmaßnahmen, die in kurzfristige, mittelfristige und langfristige Maßnahmen unterteilt sind. An der Konzept-Entwicklung haben sich rund 80 Personen beteiligt. Unterstützt wurden sie dabei durch das Planungsbüro VIA Köln. Nach der Auftaktveranstaltung fanden vier Workshop-Runden mit Vertretern aus den Ortsgemeinden und Städten statt. Zusätzlich gab es Abstimmungsrunden mit den zu beteiligenden Fachbehörden, darunter Forst, DLR, LBM, Polizei, Bauernverband, die Klimamanager und die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises Vulkaneifel.
Das künftige Radwege-Netz in der Verbandsgemeinde Gerolstein mit einer Gesamtstrecke von rund 600 km wurde befahren, erfasst und unter Berücksichtigung der für den Radverkehr erforderlichen Standards von Fachleuten bewertet. Ziel des Radwegekonzeptes ist es, mit dem Ausbau neue Nutzer für das Verkehrsmittel Fahrrad zu gewinnen, den Alltagsverkehr zu fördern und den Anforderungen verschiedener Zielgruppen gerecht zu werden.
Im Gegensatz zu Fahrradtouristen möchten Alltagsradler, die das Fahrrad für Fahrten zur Arbeit, Ausbildung, Schule, Freizeitaktivitäten oder Erledigungen nutzen möchten, die kürzeste, steigungs- und umwegärmste Verbindung wählen.
Durch das veränderte Umweltbewusstsein, steigende Benzinpreise und die immer stärkere Zunahme an Pedelecs und E-Bikes ist auch in topographisch anspruchsvollen Regionen wie der Eifel Radverkehr möglich.
Status und Maßnahmen
Im ersten Schritt soll die Radverkehrsinfrastruktur am Kyll-Radweg verbessert werden. Kyll und Radweg durchziehen wie eine große Linie die Verbandsgemeinde von Norden nach Süden und damit 13 der insgesamt 38 Ortsgemeinden. Auch viele der nicht direkt angebundenen Orte profitieren vom Kyll-Radweg, da bereits Verbindungen vorhanden sind bzw. geschaffen werden sollen.
Insgesamt 111 Einzelmaßnahmen wurden im Radverkehrskonzept für den Kyll-Radweg benannt, davon 77 kurzfristige Maßnahmen wie Durchfahr- und Umlaufsperren entfernen, Knotenpunkte markieren und Fahrradstraßen einrichten. 20 Maßnahmen wurden als mittelfristig eingestuft, wie Oberflächen sanieren sowie Knotenpunkte und Strecken ausbauen sowie 14 langfristige Maßnahmen, wozu Neubauten zählen.
Alle Maßnahmen werden mit den Akteuren vor Ort abgestimmt werden. Die Ergebnisse fließen in ein kommunenübergreifendes Maßnahmenprogramm, das von Wirtschaftsförderung und Verbandsgemeindeverwaltung bearbeitet wird. Der Prozess wird vom Planungsbüro VIA aus Köln begleitet, das bereits die Konzeption mit erarbeitet hat. Die Kosten dafür belaufen sich auf 25.585 Euro.
Zur Umsetzung des Radverkehrskonzeptes stehen im Haushalt der Verbandsgemeinde Gerolstein insgesamt 100.000 Euro zur Verfügung. Die Verwaltung wird nun Zuwendungsanträge aus dem Sonderprogramm „Stadt und Land“ stellen. Es wird eine Zuwendung von 90 Prozent erwartet. Das entspricht einem Eigenanteil von 10.000 Euro.