Die Sanierungsarbeiten am Staubauwerk Kronenburger See laufen


"Der Staudamm hat in der Flutnacht am 14./15. Juli 2021 als Hochwasserschutzbauwerk funktioniert und die Hochwassermenge halbiert. Darüber sind wir immer noch froh." Jan Lembach, Bürgermeister der Gemeinde Dahlem und Vorsteher des Zweckverbands Kronenburger See, hat den Mitgliederinnen und Mitgliedern des Bau-, Planungs- und Umweltausschusses der Verbandsgemeinde Gerolstein bei einem Vor-Ort-Termin die komplexen Maßnahmen erläutert, derer es bedarf, um die Hochwasserschäden zu beseitigen und die Staumauer auch weiterhin zukunftssicher zu machen.

Äußerlich unbeschadet, haben in der Flutnacht u.a. die sogenannten „Sommer“-Betriebsschütze durch den enormen Wasserdruck Schaden genommen. Das sind die Stahltafeln, mit denen im Sommer der Wasserablass reguliert wird. Sie müssen erneuert werden. Da die Stahltafeln in der Regel von Wasser bedeckt und schwer zugänglich sind, konnten die Schäden erst während der Trockenperiode im vergangenen Sommer detailliert untersucht werden. Auch die zugehörige Antriebstechnik muss neu definiert und auf den nach dem Hochwasser neu festgelegten Wasserdruck ausgelegt werden.

Die Erneuerung ist insgesamt ein komplexes Verfahren - von der Sanierungsplanung bis zur Ausschreibung, die sich an spezielle Stahl-Wasserbau-Unternehmen richten muss. Die geschätzten Kosten in Höhe von über 5 Mio. Euro werden vollständig über die Wiederaufbauhilfen NRW und Rheinland-Pfalz getragen.

Aufgrund der aufwendigen Sanierungsmaßnahmen ist zurzeit nur ein sogenannter Winterstau möglich und damit keine Wassernutzung. "Wichtig: Der Hochwasserschutz ist weiterhin uneingeschränkt gegeben und auch die Gästezahl", so Lembach. "Für den Hochwasserschutz müssen wir Einschränkungen in Kauf nehmen und hoffen auf eine Sommernutzung in 2024."

Die Fläche des Kronenburger Sees erstreckt sich über Gebiete von Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. Anteileigner sind der Kreis Euskirchen (1/9), der Kreis Vulkaneifel (2/9), die Gemeinde Dahlem (5/9) und die Verbandsgemeinde Gerolstein (1/9). Der Zweckverband Kronenburger See kümmert sich um Erhalt und Pflege der Stauanlage. Beaufsichtigende Behörden sind die Bezirksregierung Köln für NRW bzw. die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord für Rheinland-Pfalz. Sie legen auch die nach dem Hochwasser 2021 neu definierten Stauziele fest. 

Der Zweckverband hofft, dass die ersten Aufträge für die Umsetzung der Sanierung in der nächsten Verbandsversammlung am 23.05.2023 beschlossen werden können.