Bestmögliche Ausbildung und Ausstattung sind das Fundament für die Wehrhaftigkeit unserer 58 Feuerwehren


Fortbildung wird dabei weiterhin großgeschrieben: 2022 nahmen 26 Teilnehmer an Präsenz-Lehrgängen an der Feuerwehr- und Katastrophenschutzakademie (LFKA) in Koblenz, über 200 an Kreisausbildungen und fast 600 an Seminaren und Fortbildungen auf Verbandsgemeindeebene teil. Auch für 2023 hat die Verbandsgemeinde Gerolstein fast 50 Lehrgangsplätze an der LFKA beantragt, von denen 27 zugeteilt wurden.

Wissen und Erfahrung können jedoch nur zum Einsatz kommen, wenn die notwendige Infrastruktur gegeben ist. Dazu werden auch 2023 wieder an vielen Feuerwehrgerätehäusern (FwGH) Sanierungs- und Umbauarbeiten vorgenommen. Von der Erneuerung der Heizungsanlage im FwGH Stadtkyll, über eine neue Blitzschutzanlage für das FwGH in Gerolstein und Sanierungen an den Häusern in Birgel, Birresborn und Ormont bis hin zu Umbauten in Gees und Niederbettingen. Unabhängig davon werden alle FwGH einem E-Check unterzogen und alle nicht kraftbetätigten Toranlagen geprüft. Die Toranlage am FwGH Büscheich wird komplett erneuert, genauso wie die Dacheindeckung am FwGH in Gönnersdorf. Das FwGH in Roth erhält einen neuen Sockelaufbau, in Bolsdorf sind Hochwasserschäden zu beseitigen. In der Planung sind Sanierungen an den FwGH Berndorf und Basberg. Bereits beschlossen und in Arbeit ist der Neubau des gemeinsamen FwGH Wiesbaum-Mirbach, zugleich die aktuell umfassendste Fw-Baumaßnahme.

Zur notwendigen Ausstattung gehört eine fahr- und wehrtüchtige Fahrzeugflotte. Nach den in 2022 bereits ausgelieferten Fahrzeugen (MLF Densborn, HLF 10 Stadtkyll, MZF1 Neroth) stehen in Kürze die Fahrzeuge TSF-W Oos und TSF-W Salm bereit. Bereits verfügbar ist das TSF-W Reuth. Am Tag der Wehrführerdienstbesprechung konnten sich die Kameraden und Kameradinnen von Leudersdorf und Niederehe jeweils über ein TSF-W freuen. Der Tragkraftspritzenanhänger (TSA 750) für Gees steht kurz vor der Auslieferung, beim TSA 750 Scheid ist der Anhänger bestellt. Aktuell im Ausbau sind das Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF) Berndorf. Die beiden Mehrzweckfahrzeuge (MZF 1) für Densborn und Jünkerath werden gerade im Eigenausbau vorbereitet. Beim Rüstwagen (RW) Hillesheim und Tanklöschfahrzeug (TLF) 3000 Jünkerath sind die Fahrgestelle geliefert.

Auch mittels Fahrzeug-Umstationierungen werden die Flotten unserer freiwilligen Feuerwehren einsatzbereit gehalten. TSF Kerschenbach ersetzt TSF Bj. 1989, TSF Heyroth ersetzt TSA, TSF Schüller ersetzt TSF Bj. 1981, GW-TS Dohm-Lammersdorf ersetzt TSA. Noch zur Beschaffung an stehen das GW-TS Niederbettingen, sowie MTF/MZF1 für Oberbettingen und Walsdorf.

Bei den feuerwehrtechnischen Geräten konnten 2022 größere Beschaffungen erfolgen: ein akkubetriebenes Kombirettungsgerät für die Einheit Üxheim, eine Tragkraftspritze PFPN 10-750 für die Einheit Auel, ein Stromerzeuger für das LF 16 der Einheit Stadtkyll, eine Rollcontainer-Gitterbox für die Einheit Hillesheim, Wärmebildkameras für die Einheiten Neroth, Stadtkyll, Üxheim und ein Schaum-Wasserwerfer für das LF 10 Hillesheim.

2023 steht die Feuerwehrschutzausrüstung mit einem Betrag von 194.000 Euro als größte konsumtive Anschaffung an. Dazu zählen insbesondere AGT-Kleidung und Atemschutzgeräte. Zum Vergleich: eine Atemschutzkombination, bestehend aus Überjacke, Überhose und Helm, kostet 1.000 Euro. Die Anschaffung ist vonnöten: Viele Atemschutzanzüge sind inzwischen 15 und 17 Jahre alt.

An feuerwehrtechnischen Geräten sind unter anderem eine Tragkraftspritze für die Einheit Kerschenbach geplant - als Ersatzbeschaffung für die bestehende aus 1993. Ein Hebekissen für die Einheit Stadtkyll sowie hydraulische Rettungsgeräte für den RW 1 Gerolstein sollen ebenfalls veraltete Gerätschaften ersetzen.

Trockene Sommer machen besondere Investitionen in die Brandbekämpfung notwendig: So soll ein Löschwasserbehälter mit einem Fassungsvermögen von 15.000 Liter am Standort der Einheit Steffeln angeschafft werden. Für den Löschwasserbehälter wird ein eigener Anhänger vorgehalten. Auch in Waldbrandausrüstung wie Löschrucksäcke und Flachsaugkörbe muss investiert werden. Hinzu kommen Wärmebildkameras für die Einheiten Müllenborn, Oberbettingen, Walsdorf.

Das Jahrhunderthochwasser 2021 machte Mängel bei der Warnkommunikation sichtbar. Mit Fördermitteln des Landes Rheinland-Pfalz errichtet der Landkreis Vulkaneifel an sechs Standorten in der Verbandsgemeinde Gerolstein neue elektronische Sirenenanlagen: an den FwGH in Birresborn, Hillesheim und Stadtkyll, an der Grundschule Waldstraße in Gerolstein, am Rathaus in Jünkerath und am Gemeindehaus in Mürlenbach. Die Verbandsgemeinde Gerolstein baut ergänzend weitere Sirenenanlagen zur Feuerwehr-Alarmierung am Römerwall in Jünkerath und an der Dorfstraße in Rockeskyll, da die vorhandenen Sirenen defekt sind bzw. auf ein anderes Gebäude gesetzt werden müssen.

Um bestmögliche Ausstattung und Versorgungssicherheit geht es auch beim Feuerwehrbedarfsplan, der 2023 gemeinsam mit unseren Feuerwehren erarbeitet wird.

2022 wurden über 2,2 Mio. Euro für das Feuerwehrwesen der Verbandsgemeinde Gerolstein aufgewendet. In diesem Jahr ist ein ebenso hoher Betrag vorgesehen.

Im Rahmen der Wehrführerdienstbesprechung entband Bürgermeister Hans Peter Böffgen zudem Feuerwehrkameraden der Verbandsgemeinde Gerolstein von ihren Ämtern bzw. bestellte Kameraden in neue Funktionen. Er dankte den bisherigen Funktionsträgern für ihre geleistete Arbeit und wünschte den Ernannten alles Gute. Auch die Wehrleitung der Verbandsgemeinde Gerolstein beglückwünschte die Feuerwehrmitglieder zu ihren neuen Ämtern.

Bürgermeister Hans Peter Böffgen dankt im Namen der Verbandsgemeinde den über 1.300 Feuerwehrmännern und -frauen der Verbandsgemeinde Gerolstein für ihren großartigen, ehrenamtlichen Einsatz!