Aus dem „Tal der Ahnungslosen“ zum Gallischen Dorf


Nach mehreren Jahren technischer Vorbereitung startet das mit 1,2 Mio. Euro budgetierte Projekt in den kommenden Wochen. 

„Ein Meilenstein für die Ortsentwicklung“, so Ortsbürgermeister Gottfried Wawers. 

Zum offiziellen Startschuss und Vertragsunterzeichnung kamen in dieser Woche in Duppach Vertreter von Land, Kommune, Ortsgemeinde und Politik zusammen. Mit dabei auch die atene KOM GmbH als Projektträger des Förderprogramms für den Ausbau des Gigabit-Internets im Auftrag des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr, die MICUS-Strategieberatung, die den Prozesse fachlich betreute und die Westenergie Breitband GmbH, mit der ein regional verwurzeltes Unternehmen für den Ausbau gewonnen werden konnte.

„Nicht zuletzt die Pandemie hat gezeigt, wie wichtig heute schnelle Internetanschlüsse sind. Spätestens seit Corona und dem damit verbundenen Home-Office hat sich der Blick auf die Eifel und ihre Arbeitswelt verändert und bietet neue Chancen für unsere Gemeinden mit ihren Bürgerinnen und Bürgern“, betonte Bürgermeister Hans Peter Böffgen.
 „Dank der Hartnäckigkeit von Ortsbürgermeister Gottfried Wawers, der sich seit Jahren mit großem Engagement für den Breitbandausbau in seiner Gemeinde eingesetzt hat, kann Duppach heute einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zu einer leistungs- und zukunftsfähigen Breitbandversorgung feiern. Auch die Ratsmitglieder haben hinter dem Projekt gestanden. Mit dieser Rückendeckung kann man den ein oder anderen Rückschlag, den es auf dem langen Weg sicherlich gab, verkraften. Ihr hattet stets das Ziel vor Augen, für die gute Sache weiterzukämpfen!“ 

Böffgen dankte auch den weiteren beteiligten Akteuren Bund, Land, der Kommunalaufsicht und der Strukturentwicklung der Kreisverwaltung.

Beim sogenannten Wirtschaftlichkeitslückenmodells (FTTB-Ausbau) werden mithilfe Investitionsbeihilfen bisher nicht berücksichtigte ortseigene Adressen über ein NGA-Netz erschlossen. Dabei müssen nach Ende der Maßnahme flächendeckend alle vorgegebenen 171 Haushalte zuverlässig mit Bandbreiten von mindestens einem Gigabit versorgt werden. Damit sind Arbeiten und Lernen zu Hause, Video-Konferenzen sowie Surfen und Streamen gleichzeitig möglich.

„Das ist eine gute Nachricht für alle Bürgerinnen und Bürger sowie für die Unternehmen in der Gemeinde“, freut sich Gottfried Wawers. „Eine verlässliche und leistungsfähige Internetanbindung ist wichtiger denn je.“ Der Ortsbürgermeister lobte die beispielhafte Kooperation und bedankt sich bei allen am Verfahren Beteiligten. „Ein besonderer Dank geht auch an den Bund und das Land Rheinland-Pfalz, das die Förderprogramme dazu erarbeitet hat, um auch kleineren Gemeinden einen flächendeckenden Breitbandausbau zu ermöglichen, die dabei anfallenden Kosten zu stemmen.“

Die Gesamtkosten des Projekts (Wirtschaftlichkeitslücke) belaufen sich auf 1.200.635 Euro. Der Bund fördert das Projekt mit einer Zuwendung von 840.444 Euro. Auf den Bund entfallen damit 70 Prozent der Förderung, das Land Rheinland-Pfalz trägt 20 Prozent. Die Ortsgemeinde Duppach selbst steuert über 100.000 € Eigenanteil bei – eine „Kraftanstrengung“.

Sandra Sonnack, Westenergie Breitband GmbH und Ortsbürgermeister Gottfried Wawers besiegeln den Ausbau-Vertrag

Federführend koordiniert wurde das Projekt „Breitbandausbau in Duppach“ von der Wirtschaftsförderung der Verbandsgemeinde Gerolstein in enger Abstimmung mit dem Landkreis Vulkaneifel.

„Für die Weiterentwicklung unserer schönen Eifel-Heimat, besonders was die Wirtschaft und damit auch die Unternehmen und Fachkräfte betrifft, ist eine gute Infrastruktur mit einer optimalen Breitbandversorgung von großer Bedeutung. So ist es kein Problem mehr, in der Eifel zu wohnen und in der Stadt zu arbeiten oder umgekehrt. Hierin sehe ich eine große Chance für unsere Dörfer. Duppach kann sich diesem Wettbewerb stellen“, so Bürgermeister Hans Peter Böffgen.

Die Breitbandförderung des Bundes hat sich zum Ziel gesetzt, gigabitfähige Internetverbindungen für alle Haushalte und Unternehmen zu schaffen. Insgesamt stellt der Bund rund zwölf Milliarden Euro für die Förderung von Glasfaseranbindungen zur Verfügung. Die Bundesländer beteiligen sich ebenfalls an den Kosten des Gigabitausbaus.



Die bereits 2017 vom Landkreis Vulkaneifel beschlossene Breitbandversorgung konnte in Duppach, anders als im übrigen Kreisgebiet, bisher noch nicht realisiert werden. Grund: Ein Internetdienstleister aus Euskirchen hatte den Ausbau blockiert. 

„Die Präsenz der Firma aus dem Nachbar-Bundesland sorgte für eine theoretisch ausreichende Versorgung, sodass der Kreis rechtlich gar nicht die Möglichkeit hatte, tätig zu werden“, so Wawers. 

Im von der Firma angestrengten Rechtsstreit ging die Gemeinde als Gewinnerin hervor, die Klage wurde vom Landgericht Trier zurückgewiesen.