Kronenburger See bietet umfassenden Hochwasserschutz - Sanierungsarbeiten weiterhin herausfordernd


„Die Hochwasserschutzanlage ‚Kronenburger See‘ ist solide konstruiert und gebaut und kann auch vor zukünftigen Hochwasserereignissen wie im Juli 2021 angemessenen Schutz bieten.“ Zu diesem Ergebnis kommt Norbert Fischer. Der Ingenieur kümmert sich gemeinsam mit Planungsbüros und beauftragten Unternehmen seit Herbst 2021 um die Sanierung der Talsperren-Technik und berichtete in einer Bürgerversammlung zum Stand der Arbeiten. Diese gestalten sich herausfordernd, weil komplex:

Derzeit befinden sich zwölf Gewerke in der Planung oder in der Abwicklung. Die so genannten Betriebsschütze und die dazugehörigen Antriebe sind derzeit die umfangreichsten Einzelmaßnahmen. Die Sanierung findet zudem unter erschwerten Rahmenbedingungen statt: „Bei der Errichtung der Hochwasserschutzanlage Anfang der 1970er Jahre wurde offensichtlich nicht genau auf die geplante Bauausführung geachtet“, so Fischer. „Wichtige Details am Bauwerk stimmen nicht mit den Plänen überein, sodass jedes Maß neu ermittelt werden muss.“

An der Staumauer ist die Sanierungsbaustelle eher unscheinbar.

Hinzu kommt: Sämtliche Bauteile am Abflussbauwerk des Kronenburger Sees sind deutschlandweit einmalig, so dass alle Einzelteile separat berechnet, geprüft und hergestellt werden müssen. Alle Arbeiten müssen am Grund der Staumauer bei weiterhin laufendem Betrieb, sprich Wasserlauf stattfinden. Bei zu hohem Wasserstand müssen die Arbeiten immer wieder unterbrochen werden. Erschwerend: Im letzten Jahr waren die Niederschläge in der Eifel und damit die Wasserstände im See extrem hoch. Auch in den ersten Wochen im Jahr 2024 mussten die Arbeiten am rund 10 Meter tiefen Grund der Staumauer unterbrochen werden. Das Gesamtbudget der Sanierungsarbeiten am Kronenburger See beläuft sich auf über 6 Mio. €.

Dennoch gehen die Arbeiten weiter voran. Ein Wassererlebnis im Sommer 2024 wird jedoch voraussichtlich noch nicht möglich sein. Die Beteiligten sind jedoch zuversichtlich, dass der Stausee ab 2025 wieder für Sport- und Freizeitaktivitäten genutzt werden kann.

60 Bürgerinnen und Bürger waren der Einladung zur Infoveranstaltung in die Alte Scheune nach Kronenburg gefolgt, darunter die benachbarten Ortsbürgermeister, Ratsmitglieder und Vertreter der Bezirksregierung Köln. Durch die Veranstaltung führte der Vorsitzende der Verbandsversammlung Mathias Brandenburg.

Träger der Talsperre ist der Zweckverband Kronenburger See. Mitgliedskommunen des Zweckverbandes sind die Gemeinde Dahlem (Eigentumsanteil 5/9), der Kreis Euskirchen (Eigentumsanteil 1/9), der Landkreis Vulkaneifel (Eigentumsanteil 2/9), die Verbandsgemeinde Gerolstein (Eigentumsanteil 1/9).