„Wir werden ernst genommen und unterstützt“


Unterm Strich sei es in den vergangenen zwölf Monaten überwiegend darum gegangen, die Arbeit der Jugendvertretung (JV) nach außen hin sichtbar zu machen, sagt Benjy Thömmes, der Vorsitzende der JV. „Das ist uns bisher ganz gut gelungen, wir bleiben am Ball.“

Neben den jeweils einmal pro Quartal abgehaltenen öffentlichen Sitzungen haben die 21 Mitglieder des Gremiums Veranstaltungen ins Leben gerufen, die interessierten Jugendlichen Gelegenheit geben, sich mit der JV auszutauschen. Bisher zweimal luden die Jugendvertreter zu Abenden unter dem Motto „Pizza, Politik & Diskussion“ ein – im vergangenen Dezember fand ein Weihnachtstreffen mit gemeinsamem Plätzchenbacken statt.

Anregungen und Wünsche der Jugendlichen erreichen die Jugendvertretung

„Bei solchen Treffen und selbstverständlich auch über soziale Medien erreichen uns die Anregungen und Wünsche der Jugendlichen aus der Verbandsgemeinde“, erzählt Mia Flohr, die Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit der JV. Diese Themen werden in den Sitzungen abgearbeitet: Bei der Versammlung, die vor einigen Tagen im Gemeindehaus Oberbettingen abgehalten wurde, standen beispielsweise die Themen Open-Air-Kino und Queere Community auf der Tagesordnung. Die Filmvorführung unter freiem Himmel sei beschlossene Sache, erzählt Benjy Thömmes – ein Termin am 18. August stehe fest, darüber hinaus habe sich die Mehrheit der JV für Hillesheim als Veranstaltungsort ausgesprochen.

„Dafür wäre der Platz vor der Stadtmauer sehr geeignet, doch das müssen wir mit der Stadt noch absprechen.“ Einen Spielfilm für die Veranstaltung habe das Gremium bewusst noch nicht ausgesucht: „Wir sind offen für Vorschläge und werden dazu aufrufen, über Instagram abzustimmen“, sagen Mia Flohr und Benjy Thömmes.

Etwas Sorge bereitet den Jungparlamentariern der Blick auf das Budget für das Open-Air-Kino. „Die Obergrenze dafür ist auf 3500 Euro festgesetzt worden. Falls die dazu benötigte Technik teurer ist, können wir voraussichtlich keinen freien Eintritt anbieten.“ Auch das wäre noch zu klären, entsprechende Angebote für die Technik würden noch eingeholt, berichtet Thömmes.

Jugendvertretung Gerolstein will die queere Community in Gerolstein unterstützen

Die Frage, wie sich die Queere Community in der Verbandsgemeinde unterstützen lasse, war ein weiteres Thema der Sitzung vom 21. Juni. „Wir sind darauf angesprochen worden“, sagen Flohr und Thömmes. Bisher versuche die Jugendvertretung auszuloten, wie in dieser Sache eine Kooperation mit dem Haus der Jugend in Gerolstein und der Gleichstellungsbeauftragten Gudrun Nahrendorf aussehen könnte. „Dazu werden wir eine Umfrage starten“, sagt der Vorsitzende der JV.

Auch wenn es zu Beginn schwierig gewesen sei: Inzwischen funktioniere die Kommunikation zwischen der Jugendvertretung und den Jugendlichen der Region ausgesprochen gut. Zumeist laufe sie über Emails an die Geschäftsstelle bei der VG-Verwaltung und über soziale Medien, erzählt Mia Flohr. „Zudem sind wir alle persönlich ansprechbar und versuchen, Wünsche und Anregungen umzusetzen“, fügt Benjy Thömmes hinzu. Noch vor Kurzem habe bei ihm eine Gruppe Jugendlicher angefragt, ob es einen Platz gebe, auf dem sie Volleyball trainieren und spielen könne. „Ein kurzes Gespräch mit dem Sportverein Gerolstein hat das Problem gelöst.“

Als Gremium der Verbandsgemeinde fühlen sich die Jugendvertreter definitiv ernst genommen und unterstützt, erzählt Benjy Thömmes. „Das zieht sich quer durch alle Parteien. Wir werden sogar oft gefragt, ob wir Themen zu VG-Ratssitzungen und Ausschüssen beizusteuern haben.“ Im Herbst will sich die Jugendvertretung für Tanzkurse in der Stadt Gerolstein einsetzen. „Es gibt keine Tanzschulen in der Stadt und der näheren Umgebung“, erklärt Benjy Thömmes. „Aber im Frühjahr 2024 finden Abi-Bälle statt. Wenn wir es schaffen, Tanzlehrer für zumindest einige Kurse zu buchen, wäre sicherlich vielen geholfen.“

Veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung durch Vladimir Nowakowski, Trierischer Volksfreund