Radverkehrskonzept vor der Umsetzung


„An der Konzept-Entwicklung haben sich rund 80 Personen beteiligt und einen breit angelegten Konsens erzielt“, so Wirtschaftsförderer Stefan Mertes, der das Projekt federführend begleitet hat. Unterstützt wurde er dabei durch das Planungsbüro VIA Köln. „Nach der Auftaktveranstaltung im Dezember 2021 fanden vier Workshop-Runden mit Vertretern aus den Ortsgemeinden und Städten statt. Zusätzlich gab es zwei Abstimmungsrunden mit den zu beteiligenden Fachbehörden, darunter Forst, DLR, LBM, Polizei, Bauernverband, die Klimamanager und dieUntere Naturschutzbehörde des Landkreises Vulkaneifel.“

Das neue Netz in der Verbandsgemeinde Gerolstein mit einer Gesamtstrecke von rund 600 km wurde befahren, erfasst und unter Berücksichtigung der für den Radverkehr erforderlichen Standards von Fachleuten bewertet. Ziel des Radwegekonzeptes ist es, mit dem Ausbau eines Radverkehrsnetzes neue Nutzer für das Verkehrsmittel Fahrrad zu gewinnen, den Alltagsverkehr zu fördern und den Anforderungen verschiedener Zielgruppen gerecht zu werden.

Two school kid boys in safety helmet riding with bike in the city with backpacks. Happy children in colorful clothes biking on bicycles on way to school. Safe way for kids outdoors to school

„Im Gegensatz zu Fahrradtouristen möchten Alltagsradler, die das Fahrrad für Fahrten zur Arbeit, Ausbildung, Schule, Freizeitaktivitäten oder Erledigungen nutzen möchten, die kürzeste, steigungs- und umwegärmste Verbindung wählen“, erläutert Stefan Mertes die Voraussetzungen. „Durch das veränderte Umweltbewusstsein, steigende Benzinpreise und die immer stärkere Zunahme an Pedelecs und E-Bikes ist auch in topographisch anspruchsvollen Regionen wie der Eifel Radverkehr möglich.“

Das Radverkehrskonzept gilt als Zielkonzept für die zukünftige Radverkehrsförderung in den nächsten zehn Jahre und dient der Verwaltung der Verbandsgemeinde und den Ortsgemeinden als Handlungsgrundlage. Insgesamt ist im Prozess der Konzeptentwicklung ein Paket von rund 900 Einzelmaßnahmen entstanden. Eine Abstimmung zu den kurzfristig umsetzbaren Maßnahmen, den Zuständigkeiten und Prioritäten erfolgt mit allen Partnern im ersten Halbjahr 2023. Im weiteren Prozess werden konkrete Vorschläge eines Umsetzungs-, Finanzierungs- und Unterhaltungskonzeptes in den Gremien der Verbandsgemeinde beraten und mit den Ortsgemeinden abgestimmt. Auf Basis dessen erfolgt eine Fördermittelakquisition.

Zur Umsetzung erster Maßnahmen und für die Moderation des weiteren Prozesses durch das Fachbüro sind im Haushaltsentwurf 2023 Eigenmittel in Höhe von 25.000 € veranschlagt. Für die Konzeptentwicklung gab es durch Land Rheinland-Pfalz eine Förderung i.H.v. 75.000 € (Fördersatz: 75 %).