Ab Ende Mai startet die Elektrifizierung der Eifelstrecke


Bis zum Sommer sollen die Arbeiten zum Wiederaufbau der bei der Flutkatastrophe 2021 fast komplett zerstörten Bahnverbindung von Trier-Ehrang über Gerolstein nach Köln abgeschlossen sein. "Die Arbeiten für den Wiederaufbau  sind auf der Zielgeraden", verkündete Ulrike Ludewig, die zuständige Projektleiterin der Bahn. Im von der Flut besonders zerstörten Streckenabschnitt Gerolstein – Nettersheim – Kall laufen derzeit noch abschließende Wiederaufbauarbeiten. Der Wiederaufbau eines Großteils der Strecke sei im Rekordtempo erfolgt, sagt Ludewig. Knapp zwei Jahre nach der Flut seien wieder Züge von Trier nach Gerolstein gefahren. 

Durchgängige Züge nach Köln wird es dennoch lange nicht geben. Denn direkt nachdem die 163 Kilometer lange Strecke wieder aufgebaut und modernisiert ist, beginnt die Elektrifizierung der Eifelstrecke. Mit den ersten Arbeiten dafür soll Ende Mai zwischen Auw an der Kyll und Gerolstein begonnen werden. Den Anfang machen Untersuchungen des Baugrunds und Kampfmittelsondierungen. 2025 sollen erste Fundamente für die neuen Oberleitungsmasten errichtet werden. Weil sich an den Wiederaufbau der Strecke zwischen Gerolstein und Kall direkt die Bauarbeiten für die Elektrifizierung anschließen, werden bis Juni 2025 hier keine Züge fahren. Bis zum Ende aller notwendigen Arbeiten wird es auf der gesamten Strecke immer wieder zu Sperrungen kommen, zum Teil werden auf Teilabschnitten der Strecke monatelang keine Züge fahren. Der bestehende Ersatzverkehr mit Bussen wird bis dahin fortgeführt. 

Für die Elektrifizierung bedarf es laut Bahnabgaben 300 Kilometer neuem Fahrdraht. Auf 17 Kilometern müssen Gleise und Weichen sowie 56 Brücken angepasst werden. In zehn Tunnelbauwerken muss außerdem Platz für neue Oberleitungen und elektrische Züge geschaffen werden. Zur Stromversorgung sollen rund 280 Kilometer Kabel und rund 70 Kilometer Kabelkanäle angelegt werden. So könne auf den Bau neuer Hochspannungsleitungen verzichtet werden. Darüber hinaus errichtet die Deutsche Bahn an der Eifelstrecke zehn Bahnstromanlagen.


Die Grafik bietet einen Überblick über die Bauphasen bis 2025. Die Planungen für 2026 werden derzeit noch erarbeitet.

Der Wiederaufbau umfasst neben der Strecke mit Gleisen, Schwellen und Schotter unter anderem 170 Brücken und Durchlässe sowie 24 Bahnübergänge. Um bei einem potenziellen Hochwasser möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten, werden Brücken ohne Mittelpfeiler konstruiert . Gesetzliche Ausnahmeregelungen bei Planrecht und Vergabe sollen Wiederaufbau und Start der Elektrifizierung vereinfachen.