Resolution des Verbandsgemeinderates Gerolstein zum Wiederaufbau der "Eifelstrecke"


Von der Flutkatastrophe am 14./15.07.2021 waren weite Teile von Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen betroffen. Die in beiden Bundesländern verlaufende „Eifelstrecke“ zwischen Köln - Euskirchen - Gerolstein - Trier wurde dabei stark beschädigt bzw. teilweise zerstört. Der Wiederaufbau der Bahnstrecke und die vollständige Wiederinbetriebnahme soll nach Aussagen der Deutschen Bahn bis voraussichtlich Sommer 2023 andauern.

Der Verbandsgemeinderat Gerolstein hat in seiner Sitzung am 16.09.2021 einstimmig die nachfolgende Resolution beschlossen und fordert darin, den notwendigen Wiederaufbau u.a. als Chance für eine umfassende Modernisierung der Strecke und der dort eingesetzten Fahrzeuge zu nutzen:

Resolution

Die Flutkatastrophe vom 14. und 15. Juli 2021 hat die Eifelstrecke zwischen Köln und Trier unbefahrbar gemacht. Zerstörte Brücken, unterspülte Gleise und Hangrutsche haben bis auf Weiteres die Eifelstrecke für viele Schüler*innen und Pendler aus der Region unpassierbar gemacht und den Fahrgästen durch Ersatzverbindungen Unannehmlichkeiten bereitet. Diese Situation dauert an. Die Deutsche Bahn (DB) geht davon aus, dass eine Wiederherstellung der gesamten Eifelstrecke bis zum Sommer 2023 dauert. Dies ist ein Zustand für die Pendler*innen und Schüler*innen aus der Verbandsgemeinde Gerolstein, insbesondere auch für den Tourismus in der Region, der so nicht hinnehmbar ist.

Die Flutkatastrophe ist als Chance für die Infrastruktur zu begreifen.

Mit deutlich verkürzten Fahrzeiten, zum Beispiel nach Köln, und besseren Möglichkeiten für den Güterverkehr. Damit bekäme die Gesamtregion in Zukunft eine Besserstellung und somit einen deutlichen Vorteil gegenüber der bisherigen Situation. Deshalb fordert der Verbandsgemeinderat Gerolstein die Deutsche Bahn, den Bundesminister für Verkehr und Infrastruktur sowie die rheinland-pfälzische Ministerin für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau dazu auf:

  • die Eifelstrecke ist mit modernster Technik auszustatten
  • die Elektrifizierung oder alternativ den Einsatz von Wasserstoffzügen auf der gesamten Eifelstrecke umzusetzen
  • die gesamte Eifelstrecke durchgehend zweigleisig zu trassieren
  • dass die zweigleisige Strecke mit dem Blick auf eine schnellere Taktung von Luxemburg über Trier und dann über die Eifelstrecke nach Köln erfolgt
  • dass der anstehende Bau der neuen Hochbrücke (B410) am Bahnhof Gerolstein vor Baustart auf die Notwendigkeit einer Erhöhung mit einer normgerechten Durchgängigkeit für eine Elektrifizierung auf allen Gleisen des Bahnhofs Gerolstein überprüft und optimiert wird
  • die neue Fußgängerbrücke im Bahnhof Gerolstein entsprechend den Erfordernissen einer durchgängigen durchgängigen Elektrifizierung zu prüfen und ggf. anzuheben
  • dass die Reaktivierung der Eifelquerbahn mit einer Taktung umgesetzt wird.

Bürgermeister Hans Peter Böffgen hat die Resolution an alle relevanten Entscheidungsträger gesendet, darunter an Bundesminister Andreas Scheuer, Ministerin Daniela Schmitt sowie Bundestagsabgeordneter Patrick Schnieder. Des Weiteren an die Abgeordneten des rheinland-pfälzischen Landtages Astrid Schmitt, Gordon Schnieder und Marco Weber sowie an den Vorstand der Deutschen Bahn AG.  

Die Verbandsgemeinde bittet alle Entscheidungsträger eindringlich, dieses für die Eifelregion wichtige Anliegen zu unterstützen. 

"Für die Unterstützung danke ich auch im Namen des Verbandsgemeinderates Gerolstein."

Mit freundlichen Grüßen

Hans Peter Böffgen

Bürgermeister