Verbandsgemeinde Gerolstein enttäuscht und verärgert über Schließung der Chirurgie im Krankenhaus Gerolstein


Die Verbandsgemeinde Gerolstein ist, wie die Verantwortlichen der Stadt Gerolstein, vom Krankenhausträger erst am Montag ohne Vorankündigung über die geplante Schließung der Gerolsteiner Chirurgie zum Jahresende informiert worden. 

In Gesprächen mit Vertretern der Marienhaus Unternehmensgruppe war uns noch im September 2020 versichert worden, dass der Standort Gerolstein aktuell nicht in Frage gestellt wird. Die äußerst kurzfristige Schließung eines Kernstücks des Krankenhauses und die im Vorfeld nicht erfolgte Kommunikation gleichen einer Überrumpelungstaktik von nicht absehbarem Ausmaß.

Besonders befremdlich empfinde ich den Zeitpunkt dieser Entscheidung.  Nach diesem für uns alle anstrengenden und sehr schwierigen Jahr die Krankenhausmitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit dieser Nachricht in die Festtage zu entlassen, zeugt nicht von Wertschätzung und wird der Verantwortung eines christlichen Trägers nicht gerecht. Uns vor Ort hat der Krankenhausträger leider keine Möglichkeit gegeben, gemeinsame Lösungswege zu finden. U.a. muss jetzt eine Aufstockung des Rettungsdienstes durch zusätzliche Fahrzeuge oder eine weitere Rettungswache erfolgen.

Gemeinsam mit der Stadt Gerolstein hat der Verbandsgemeinderat bereits im März eine Resolution u.a. zum Erhalt des Krankenhauses für die medizinische Grundversorgung in Gerolstein verabschiedet und an die Marienhaus Kliniken GmbH in Waldbreitbach als Träger, an die Kassenärztliche Vereinigung und an das Gesundheitsministerium in Mainz gesendet und dabei auch den Kreis Vulkaneifel und die regionalen Landtagsabgeordneten mit eingebunden.

Diese massive Kürzung im versorgenden und behandelnden Angebot durch den Wegfall der chirurgischen Fachdisziplin im Krankenhaus Gerolstein stellt für unsere ländliche Region Gerolstein eine massive Gefahr der gesundheitlichen Versorgung der Menschen dar. In der Corona Pandemie erleben wir gerade besonders, wie wichtig eine flächendeckende Gesundheitsversorgung vor Ort ist. Wir müssen weiterhin gemeinsam für den Erhalt des Krankenhauses Gerolstein kämpfen und Wege finden, wie mit dem Krankenhausstandort Gerolstein eine wohnortnahe Gesundheitsversorgung im Interesse der Bürgerinnen und Bürger auch für die Zukunft gewährleistet werden kann.

Wir werden, gemeinsam mit allen Verantwortlichen unserer Region, unsere Kräfte bündeln und weiterhin das Gespräch suchen. Weil das Thema so wichtig ist, werden sich zahlreiche Verantwortliche aus der Region – darunter natürlich auch Vertreter von Stadt und Verbandsgemeinde -  bereits „zwischen den Feiertagen“ in der kommenden Woche mit der Krankenhausleitung treffen. 

Es geht um unsere Zukunft und unsere Heimat. 

Die Region braucht das Krankenhaus in Gerolstein!

Hans Peter Böffgen
Bürgermeister